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Umstellung auf Barhuf

Wir begleiten Ihr Pferd und Sie ganzheitlich bei der Umstellung von Beschlag auf Barhuf. Dazu gehört weit mehr, als nur den Beschlag zu entfernen und Hufe zu pflegen. In der Phase der Umstellung sind die Rahmenbedingungen besonders wichtig. Damit das Pferd solide Barhufe bekommt braucht man als erstes etwas Geduld. Wir rechnen mit ungefähr einem Jahr, denn so lange dauert es, bis das Hufhorn einmal komplett durchgewachsen ist. Je nachdem wie gut Sie als Besitzer mitarbeiten (können) geht es schneller oder dauert länger.

Wenn die Eisen abgenommen werden, ist das Horn darunter meist weich und von minderer Qualität. Durch fehlenden Druck und Entlastung und die Einschränkung des Hufmechanismus konnte sich kein widerstandsfähiges Horn bilden. Durch das weiche Horn und die oft dünnen Sohlen, spürt das Pferd natürlich jeden kleinen Stein und läuft fühlig. Damit ein gesunder Huf wächst ist es dann wichtig, dass sich das Pferd viel und ohne Schmerzen bewegt, sowohl im Auslauf, als auch unter dem Reiter, beim fahren, spazierengehen, etc. Daher ist es in der Umstellungsphase meist unabdingbar Hufschuhe zu benutzen – größtenteils nur, wenn man mit dem Pferd raus geht, manchmal aber auch vorübergehend rund um die Uhr.

Die Hufpflege muss in dieser Zeit besonders schonend sein. Zu viel Horn weg zu nehmen kann für das Pferd fatal sein. Die Sohle, die ja sowieso schon zu dünn ist, lassen wir ganz in Ruhe – sie kann nicht widerstandsfähig werden, wenn man sie ausschneidet. Das wäre, als ob Sie sich die Hornhaut an den Füßen entfernen und sich dann wundern, dass Sie auch mit viel Übung immer noch nicht schmerzfrei barfuß über Schotter laufen können.

Ein wichtiger Faktor für gutes und gesundes Hornwachstum ist natürlich die Ernährung. Nur wenn dem Pferd alle wichtigen Nährstoffe zur Verfügung stehen, kann es schnell widerstandsfähige Hufe bekommen. Wir schauen uns gerne mit Ihnen zusammen die Ernährung Ihres Pferdes an und geben Ihnen Empfehlungen oder verweisen auf einen Experten in diesem Bereich.

Auch ganz wichtig – nicht nur bei der Umstellung: ausreichend Bewegung. Nur so kann der Hufmechanismus seine Arbeit machen und für gute Durchblutung sorgen. Damit ist nicht nur die Bewegung durch den Menschen gemeint, sondern vor allem die Aktivität in den Haltungsbedingungen zu optimieren. Also Bewegungsanreize zu schaffen durch weite Wege zwischen Wasser, Futter und Liegeflächen – am Besten über verschiedene Böden. Optimal ist natürlich ein Paddock Trail – Infos und Inspirationen dazu finden Sie unter www.paddock-trail.de

Wenn Sie Einsteller sind, ist es natürlich manchmal schwierig etwas an den Haltungsbedingungen zu ändern – so arbeiten wir gemeinsam an den Dingen, auf die Sie Einfluß nehmen können. Sie müssen sich dann eventuell darauf einstellen, dass Ihr Pferd auch auf lange Sicht Hufschuhe beim Ausreiten braucht – z.B. wenn es immer auf einer weichen Wiese steht und im Ausreitgelände nur Schotterwege sind.

 

Die Umstellung auf Barhuf mag für den Besitzer erstmal mit etwas Aufwand verbunden sein, lohnt sich aber in jedem Fall. Ihr Pferd wird es Ihnen danken ;-)

 

 

Einen interessanten Artikel von unserem Kollegen Jörg Weber über Beschlag und wie es dazu kam finden Sie hier: https://www.barhuf-thueringen.de/beschlag.html

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